Zwettl trau­ert um Mu­si­ker Erich Klopf

Der Voll­blut­mu­si­ker, Or­ga­nist der Pfar­re Stift Zwettl und lang­jäh­ri­ges Mit­glied des C.M. Zieh­rer ver­starb im Al­ter von 86 Jahren.

Quel­le: NÖN.at, Ma­ria Moll

Erich Klopf, Mu­si­ker mit Leib und See­le, ist am 27. April 2021 fried­lich ent­schla­fen. Um ihn trau­ern sei­ne Frau Lud­mil­la und die Kin­der Mar­git, Erich jun., Franz und Mar­kus mit ih­ren Fa­mi­li­en. Erich Klopf wur­de am 7. Mai 2021 nach dem Re­qui­em im Fa­mi­li­en­grab in Stift Zwettl bei­gesetzt. Eine Hei­li­ge Mes­se für ihn wird zu ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt abgehalten.

Ge­bo­ren am 5. Jän­ner 1935 in Ober­kir­chen, be­such­te Erich Klopf die Volks­schu­le im Ort und die Haupt­schu­le in Groß Ge­rungs. An­schlie­ßend ab­sol­vier­te er die land­wirt­schaft­li­che Fach­schu­le am Edel­hof. Be­ruf­lich tä­tig war er als Milch­kon­trol­lor im Raum Do­bers­berg und als Mit­glied der Be­triebs­ver­wal­tung am TÜPl Al­lent­steig. Als 1960 in der Land­wirt­schaft des Stif­tes Zwettl die Stel­le ei­nes Mel­kers frei wur­de, nahm Klopf die­se Ar­beit an und war bis 1976 dort tätig.

Nach Auf­lö­sung des milch­wirt­schaft­li­chen Be­trie­bes ließ sich Erich Klopf zum Elek­tri­ker um­schu­len und wirk­te bis zu sei­ner Pen­sio­nie­rung als Be­triebs­elek­tri­ker des Stif­tes. 1959 fei­er­ten Lud­mil­la und Erich Hoch­zeit, 1976 zo­gen sie vom Stift in ihr neu­es Haus in der Wald­rand­sied­lung um.

Trau­er herrscht nach dem Tod von Erich Klopf auch im Stift Zwettl: Dort spiel­te er seit 1980 im­mer wie­der die Or­gel. Foto: Pfar­re Stift Zwettl 

Vie­le In­stru­men­te beherrscht

Erich lern­te als Bub Har­mo­ni­um bei sei­nem Va­ter und Gei­ge bei ei­nem Leh­rer. Au­ßer­dem konn­te er Kla­ri­net­te, Gi­tar­re, Zieh­har­mo­ni­ka, Po­sau­ne, Te­nor­horn und Or­gel spie­len. Schon als jun­ger Mann be­wies er sein Kön­nen in den Blas­mu­sik­ka­pel­len Ober­kir­chen und Lang­schlag. Und er spiel­te mit Kol­le­gen zum Tanz auf. Seit 1960 war der be­geis­ter­te Blas­mu­si­ker wich­ti­ges Mit­glied des Zwett­ler Mu­sik­ver­eins C. M. Zieh­rer am Tenorhorn/Bariton.

Klopf hat eine nam­haf­te An­zahl an Mu­sik­stü­cken für un­ter­schied­li­che Blas­mu­sik­be­set­zun­gen kom­po­niert und ar­ran­giert. Noch mit 70 be­gann er er­folg­reich als Au­to­di­dakt mit dem Kom­po­nie­ren auf dem Com­pu­ter. 2000 be­leg­te er mit sei­nem Ju­bi­lä­ums­marsch beim Kom­po­si­ti­ons­wett­be­werb an­läss­lich „800 Jah­re Stadt­er­he­bung“ den ers­ten Platz. Beim Leo­pol­di­kon­zert 2019 ge­stal­te­te Erich Klopf sei­nen letz­ten Auf­tritt für C. M. Ziehrer.

Ab 1980 spiel­te Klopf ver­tre­tungs­wei­se im Stift die Or­gel. Als 1983 Di­rek­tor Vik­tor Adolf starb, über­nahm Klopf das Or­gel­spiel in den Sonn­tags­mes­sen um 8 und 9 Uhr, bei Hoch­zei­ten und Be­gräb­nis­sen ganz. Die­sen Dienst übte er eben­falls bis No­vem­ber 2020 ver­läss­lich aus.

Höchs­te Aus­zeich­nung des Blasmusikverbandes

Aus den zahl­rei­chen Eh­run­gen und Aus­zeich­nun­gen für den Mu­si­ker Erich Klopf tre­ten zwei be­son­ders her­vor: die höchs­te Aus­zeich­nung des nie­der­ös­ter­rei­chi­schen Blas­mu­sik­ver­ban­des – die Gol­de­ne Eh­ren­na­del mit Zu­satz­span­ge für 50-jäh­ri­ge ak­ti­ve Mu­sik­aus­übung -, und das Eh­ren­zei­chen in Bron­ze vom Hl. Hip­po­lyt, ver­lie­hen durch Bi­schof Klaus Küng.
Die An­ge­hö­ri­gen der Pfar­re Stift Zwettl wer­den Erich Klopfs mu­si­ka­li­sche Ge­stal­tung von Got­tes­diens­ten, Mai­an­dach­ten, Fes­ten wie Mut­ter­tag, Ern­te­dank, Kin­der­fa­sching, von Kir­ta­gen der Pfand­fin­der und das Turm­bla­sen zu Weih­nach­ten sehr vermissen.