Zwett­ler „Bä­ren­haut“ ist nun Teil des UNESCO-“Memory of Austria“

Das Stif­tungs­buch des Klos­ters Zwettl aus dem frü­hen 14. Jahr­hun­dert, das un­ter sei­nem Na­men „Bä­ren­haut“ be­rühmt ist, wird sei­tens der UNESCO durch die Auf­nah­me ins na­tio­na­le Re­gis­ter von „Me­mo­ry of the World“ in sei­ner Be­deu­tung für die Ge­schich­te Ös­ter­reichs gewürdigt.

Seit 2014 wer­den Do­ku­men­te un­ter­schied­lichs­ter Art, die sich durch ihre „her­aus­ra­gen­de Be­deu­tung für die ös­ter­rei­chi­sche Ge­schich­te“ aus­zeich­nen im Ver­zeich­nis „Me­mo­ry of Aus­tria“, dem na­tio­na­len Re­gis­ter von „me­mo­ry of the world“ zu­sam­men­ge­fasst. Im Rah­men der dies­jäh­ri­gen No­mi­nie­rung schaff­ten ne­ben Zwettl acht wei­te­re Be­wer­ber ihre Auf­nah­me in das Pro­gramm der Ös­ter­rei­chi­schen UNESCO-Kom­mis­si­on. Aus den Be­stän­den der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Wien wur­de bei­spiels­wei­se die so­ge­nann­te „Pri­vi­le­gi­en­samm­lung“ aus­ge­wählt, die 5800 Ein­rei­chun­gen zu Er­fin­dun­gen und Pro­dukt­ver­bes­se­run­gen aus der ers­ten Hälf­te des 19. Jahr­hun­derts um­fasst – etwa die Pa­ten­te von Res­sel bis Tho­net, Se­ne­fel­der bis Bö­sen­dor­fer. Eben­falls der Aus­zeich­nung für wür­dig be­fun­den wur­de auch das ori­gi­na­le Re­gie­buch von Max Rein­hardt zu Hugo von Hof­mannst­hals Büh­nen­stück „Je­der­mann“, mit dem 1920 die Salz­bur­ger Fest­spie­le be­grün­det wurden.

Der „Li­ber fun­da­torum“, das „Buch der Stif­ter“, wur­de vor über 700 Jah­ren an­ge­legt, um die da­ma­li­gen Be­sit­zun­gen des Wald­viert­ler Klos­ters Zwettl zu do­ku­men­tie­ren – vor al­lem für den Fall, dass ori­gi­na­le Be­sitz- und Schen­kungs­ur­kun­den ver­lo­ren ge­hen sollten.

Für die Ge­schich­te des Klos­ters ist die nach ih­rem Ein­band be­nann­te „Bä­ren­haut“ (aus dem Le­der ei­nes „Sau­bä­ren“) eine der zen­trals­ten Quel­len. In ih­rer in­ter­na­tio­na­len Be­deu­tung ge­wür­digt wird in jüngs­ter Zeit aber auch die Dar­stel­lung des „Um­ritts“, die nicht nur die äl­tes­te Land­kar­te des Wald­vier­tels dar­stellt, son­dern auch als frü­hes­te gra­phi­sche Do­ku­men­ta­ti­on ei­ner „Zis­ter­zi­en­ser­land­schaft“ ge­wer­tet wird.

Foto: Tho­mas Just, Lei­ter Haus‑, Hof- und Staats­ar­chiv & Vor­sit­zen­der des Na­tio­nal­ko­mit­tees für Me­mo­ry of the World über­reich­te an Abt Jo­han­nes von Stift Zwettl die Aus­zei­chung im Bei­sein von Ka­rin May­er, Lei­te­rin Be­reich Kul­tur und Do­ku­men­ta­ti­on der Ös­ter­rei­chi­schen Ordenskonferenz.

Foto: Stifts­ar­chiv Zwettl