Stiftsbibliothek
Die Buchbestände der Stiftsbibliothek reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück. Im Kloster Zwettl bestand bereits seit dem 12. Jahrhundert ein sehr produktives Scriptorium, in dem Mönche Bücher für den liturgischen Gebrauch, Geschichtswerke oder auch naturwissenschaftliche und astronomische Nachschlagewerke anfertigten.
Die 420 mittelalterlichen Codices sind vollständig wissenschaftlich katalogisiert und werden gemeinsam mit den 377 Inkunabeln (zwischen 1450 und ca. 1500 gedruckte Bücher) in einem 2009 neu eingerichteten Depotraum unter sicherheitstechnisch und klimatisch optimalen Bedingungen gelagert.
In den Jahren 1730–1732 wurde im Stift Zwettl – dem Zeitgeist entsprechend – eine neue Bibliothek gebaut. Abt Melchior Zaunagg (1706–1747) hat den Baumeister Joseph Munggenast mit den Planungen und Bauarbeiten beauftragt und mit Paul Troger einen der bedeutendsten Maler des süddeutschen Barock mit der Freskierung betraut. Der zweigeschossige Raum mit Galerie wird von Platzlgewölben überspannt und beherbergt etwa 28.000 Bücher, vorwiegend aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.
Der historische Buchbestand ist mittels Zettelkatalog erschlossen, die ca. 37.000 Bücher des neueren Bestands (seit ca. 1890) sind vollständig elektronisch erfasst und werden in einem 2011 errichteten neuen Depot mit einer Regallänge von ca. zwei Kilometern unter dem barocken Saal aufbewahrt.